In wenigen Fällen sind in Zeitungen und dem Internet Schlagzeilen wie zum Beispiel: „Gefährliches Gasgemisch in Tiefgarage“ oder „Tankstelle musste wegen Gasaustritt weiträumig abgesperrt werden“ zu finden. Mitunter können die Artikel, je nach Verlag, auch reißerisch aufgearbeitet sein. Stellt sich nur die Frage, ob Autogas wirklich so gefährlich ist und Gasfahrzeuge eine potenzielle Gefahr darstellen.

Unterschied Benzin / Autogas als Kraftstoff

Benzin wird im Auto als Kraftstoff ohne Druck in einem Kunststofftank (früher auch Metalltank) bevorratet. Über eine Kraftstoffpumpe wird das Benzin mit einem entsprechenden (Vor-) Druck zum Motor (zum Beispiel Hochdruckpumpe) geleitet und von dort vor die Einlassventile bzw. je nach Technologie auch direkt in den Brennraum eingespritzt. Solange das System dicht ist, geht hiervon keine nennenswerte Gefahr aus. Läuft der Benzinkraftstoff jedoch aus, so ist er im Freien leicht entzündlich, da hier schnell ein gefährliches Kraftstoff-/Luftgemisch entstehen kann. Spezielle Ventile und Drucksensoren überwachen das System und sollen es im Gefahrenfall abschalten.

Autogas (LPG/Flüssiggas) wird im Gegensatz zu Benzin in einem speziellen Druckbehälter bevorratet. Der Autogastank ist prinzipiell für einen Druck weit über 40 bar ausgelegt. Jedoch wird der flüssige Autogaskraftstoff nur bei etwa 5 – 15 bar gespeichert. Auch hier könnten Undichtigkeiten eine Gefahr bedeuten, sofern das Gas, welches beim Austritt schnell vom flüssigen in den gasförmigen Zustand übergeht, mit der Luft eine brennbare Konzentration erreicht. Wie im Benzinbetrieb gibt es auch bei Autogas strenge Vorschriften, um die höchstmögliche Sicherheit zu erreichen.

Abschalt- und Sicherheitsventile

Im Gasbetrieb sorgen zwei Abschaltventile dafür, dass im Gefahrenfall (zum Beispiel Unfall oder defekt) die Gaszufuhr sofort gestoppt wird. Ein Ventil befindet sich direkt am Tank vor der Gasentnahme und ein weiteres unmittelbar vor dem Verdampfer bzw. bei Flüssiggaseinspritzanlagen vor den Gaseinspritzventilen.

Weiterhin gibt es im Flüssiggastank ein spezielles Sicherheitsventil, welches bei einem Druck > 28 bar (zum Beispiel bei einem Fahrzeugbrand) das Autogas kontrolliert ablässt. Außerdem kann ein Autogastank nur zu 80% befüllt werden, was durch einen Tankfüllstop gewährleistet wird.

Auf die fachgerechte Montage kommt es an

Wurde eine nachgerüstete Autogasanlage fachgerecht und unter Berücksichtigung aller Sicherheitsbestimmungen eingebaut, so ist der Betrieb sicherlich nicht gefährlicher als im Benzinbetrieb. Wer sein Fahrzeug mit einer Autogasanlage ausstatten möchte, kann sich zum Beispiel an die Hersteller und Importeure von Gasanlagen wenden, um geeignete Werkstätten in der Nähe zu finden.

In Deutschland wird eine Autogasanlage zudem nach dem Einbau von einem Sachverständigen abgenommen. Weiterhin ist gemeinsam mit der Hauptuntersuchung alle 2 Jahre eine sogenannte GAP (Gasanlagenprüfung) vorgeschrieben. Auch das soll die Sicherheit der verbauten Autogassysteme weiter erhöhen.
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