Vor einigen Jahren erlebten wir ein Schauspiel, das so einmalig in der Welt war. Die eigene Regierung ließ die Autoindustrie beim Abgasskandal vor die Wand fahren. Statt helfend zu unterstützen und sich schützend vor der wichtigsten Industrie des Landes zu stellen, schauten die Politiker zu. Was dann folgte, ist allen bekannt. Hohe Verbindlichkeiten, enorme Strafzahlung und auch die Autofahrer bekamen es deftig ab. Sie mussten mit enormen Wertverlusten beim Diesel rechnen und in vielen Städten wurden Fahrverbote verhängt. Längst ist klar, warum. Es geht darum, E-Antriebe zu fördern. Das erklärt auch warum für andere alternative Antriebe die staatlichen Förderungen deutlich gekürzt oder sogar ganz eingestellt wurden.

Dennoch stellt sich die Frage, ob die Abgaswerte, die damals skandalmäßig in den Vordergrund gestellt wurden, besser sind als damals?



Die Abgaswerte im Vergleich

Ist die Luft nun wirklich besser geworden? Natürlich ist der Rückblick zu damals viel zu kurz, um das abschließend zu beurteilen. Dennoch zeigen sich Verbesserungen in den Luftwerten. Unklar ist aber, ob auch die Corona-Krise eine Rolle spielt oder ob die Veränderung natürlichen Ursprungs ist. Hierüber streiten die Experten aus den jeweiligen Lagern. Jeder vertritt natürlich die Auffassung, die seinem Kalkül entspricht.

Die Virus Krise könnte tatsächlich kurzweilig die Luft verbessert haben, aber nur kurzfristig. Denn langfristig könnte sie sogar die Luft deutlich verschlechtern. Geplantes Ziel der Bundesregierung war, das die Bürger mehr moderne Autos kaufen, vor allem E-Autos. Letztere gelten als wenig beliebt, doch durch die ganzen Fahrverbote war für viele der Kauf zu einem Muss geworden. Wer auf sein Auto angewiesen ist, hatte natürlich vor weiteren Fahrverboten Angst.

Bürger halten Geld zusammen

Statt in neue Autos zu investieren, werden die Altautos nun länger gefahren. Da die Regierung bisher nicht geäußert hat, wann die Corona-Krise zu Ende sein soll, ist die Unsicher groß. Vor allem die finanzielle Unsicherheit spielt eine große Rolle. Wer neu kauft, entscheidet sich meistens für einen günstigen Gebrauchten. Wir erleben also aktuell, dass der Fahrzeugbestand (immerhin fast 57 Millionen) deutlich veraltet.

Kommende Autos in diesem Jahr sind vor allem mit E-Antrieben zu beobachten. Sie sind modern, leise sowie Schadstoffarm und weisen niedrige CO2 Emissionen auf. Die Käufer sind aber vorsichtig, sie wollen derzeit kein Geld ausgeben. Daran wird auch die Absenkung der Mehrwertsteuer nichts ändern, die eher zu einer Verteuerung (Mehraufwand der Händler) führt.

Doch war der Diesel wirklich so schlimm

War der Skandal damals wirklich ein Skandal oder hat sich die Regierung einfach mitziehen lassen? Mittels der Software konnten die Abgaswerte bis um den Faktor 10 reduziert werden. Doch der Diesel verursacht deutlich weniger CO2 als ein Benziner und wir dürfen nicht vergessen, dass Treibhausgase ein viel größeres Problem (globales Klima) ist, als die Stickoxide. CO2 ist für das Klima schädlich, nicht aber für die Gesundheit der Menschen.

Zum Vergleich:

Ein Dieselfahrzeug stößt bis zu 10 x mehr als NOx aus.

Aber:

Ein Benziner bis zu 20 Prozent mehr CO2 und Feinstaub!

Das liegt vor allem daran, dass der Dieselmotor den Treibstoff wesentlich effizienter verbrennt als ein Benziner. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Situation in den nächsten 5 Jahren entwickeln wird.

Bilderquelle: (CC0 Creative Commons)
pixabay.com © contratempo
Wir benutzen Cookies
Mit Cookies können wir die Benutzererfahrung auf autogasforum.de verbessern.