In den letzten zwei Jahren lässt sich bei Betrachtung der Entwicklung von Kraftstoffpreisen ein enormer Preisanstieg feststellen. So konnte der Benzinpreis beispielsweise im Mai 2020 aufgrund der beginnenden Corona-Pandemie noch von extrem niedrigen Rohölpreisen profitieren, sodass ein Liter Benzin in Deutschland nur durchschnittlich 1,19 EUR kostete. Im Verlaufe der nächsten zwei Jahre kannte die Kraftstoffpreisentwicklung allerdings fast ausnahmslos nur eine Richtung - und diese war zum Ärgernis aller Privatpersonen und vieler Unternehmen nach oben. Wieso die Kraftstoffpreise einen so enormen Anstieg durchlebten und wie man die steigenden Preise beispielsweise mit einem passenden Betriebsmittelkredit finanziert wird im Folgenden geklärt.



- Gründe für den Anstieg von Kraftstoffpreisen -

Insbesondere im ersten Quartal des Jahres 2022 sind die Kraftstoffpreise enorm angestiegen. Während Superbenzin im Dezember des Vorjahres einen Durchschnittspreis von 1,66 EUR hatte, waren es im März 2022 2,15 EUR. Ähnlich verhält es sich auch mit dem Preis von Dieselkraftstoffen, der im selben Zeitraum von 1,54 EUR auf 2,18 EUR angestiegen ist.

Um die Gründe zumindest teilweise nachzuvollziehen, muss man im ersten Schritt die Zusammensetzung der Kraftstoffpreise analysieren. In Deutschland und weiten Teilen Europas sind dies zu einem großen Teil die Steuern. Dazu zählen beispielsweise die Energiesteuer und die Mehrwertsteuer. Hinzu kommt neuerdings ebenfalls der CO2-Preis. Diese drei Faktoren allein machen in etwa 50% des Kraftstoffpreises aus. Hinzu kommt logischerweise der Preis für die erforderlichen Rohstoffe, also der Rohölpreis, welcher in etwa 35% des Kraftstoffpreises definiert. Die restlichen 15% bilden den Deckungsbeitrag und weitere Kosten für die Konzerne, die den Kraftstoff bereitstellen.

Mit diesem Wissen lassen sich nun Gründe für die starke Erhöhung der Kraftstoffpreise ermitteln. Wenn man sich die Entwicklung des Rohölpreises in den vergangenen zwei Jahren anschaut, fällt auf, dass dieser, wie auch die Kraftstoffpreise, konstant gestiegen ist. Im März 2020 lag der Preis pro Barrel der amerikanischen Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) noch bei 18,69 US-$. Dieser Preis stieg dann bis zum Januar 2022 auf 78,88 US-$. Diese Entwicklung wurde in den Monaten danach zusätzlich durch den Krieg in der Ukraine verstärkt, was in den Höchstzeiten zu einem Preis von 118,76 US-$ führte.

Durch die hohen Steueranteile wirkt eine solche Verteuerung der Rohstoffe hebelartig. Neben der einfachen Verteuerung der Rohstoffe steigen nämlich auch die Steueranteile. Diese werden nämlich immer relativ zu einer bestimmten Größe bemessen. Die Umsatzsteuer wird beispielsweise immer am Nettopreis bemessen.

- Finanzierungsmöglichkeiten für gestiegene Kraftstoffpreise -

Auch wenn die Gründe für den Anstieg der Kraftstoffpreise teilweise bekannt sind, kann sich der Endverbraucher nicht dagegen wehren. Dieser muss in letzter Instanz den Kraftstoff kaufen, da in vielen Wirtschaftsbereichen eine Abhängigkeit von Kraftstoffen wie beispielsweise Diesel besteht. Hier besteht oftmals die Gefahr, dass Unternehmen in wirtschaftliche Engpässe geraten, um Rohstoffe und Betriebsmittel zu finanzieren.

Letztendlich bleiben einem Unternehmen nur eine begrenzte Zahl an Möglichkeiten. Theoretisch ist es möglich, dass die wirtschaftliche Situation des Unternehmens so komfortabel ist, dass die zuvor erwirtschafteten Reserven die gestiegenen Roh- und Kraftstoffpreise abfedern. Dies ist allerdings in Anbetracht der weltwirtschaftlichen Situation rund um die vorangegangene Corona-Pandemie eher unwahrscheinlich.

Eine direkte und vollständige Weitergabe der Kosten an die Kunden ist ebenfalls in den meisten Fällen nicht möglich, ohne dabei Kunden zu verlieren. Wenn es also zu kurzzeitigen Liquiditätsengpässen kommt, kann es durchaus sinnvoll sein, einen Betriebsmittelkredit aufzunehmen. Dieser zeichnet sich durch eine kurze Laufzeit von meistens unter einem Jahr aus, wodurch finanzielle Mittel für das operative Geschäft freigesetzt werden. Vorteilhaft ist bei einem solchen Kredit allem voran die Flexibilität: Ein Betriebsmittelkredit lässt sich in den meisten Fällen schnell beantragen und laufend verlängern.

- Fazit -

Es lässt sich also festhalten, dass der Anstieg der Kraftstoffpreise multidimensionale und miteinander verkettete Ursachen hat. Diese Ursachen fallen in letzter Instanz direkt auf den Endverbraucher zurück, der auf die Kraftstoffe angewiesen ist. Finanzierungsmodelle wie Betriebsmittelkredite können in Zeiten hoher Kraftstoffpreise kurzfristige Liquiditätsengpässe überbrücken und so ein langfristig positives Wirtschaften von Unternehmen gewährleisten.

Bilderquelle: (CC0 Creative Commons)
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