Autokauf in Coronazeiten

Das Virus hat alles im Griff und die politischen Entscheidungen sorgen für die großen wirtschaftlichen Probleme, die nun langsam offenbar werden und auch die Autoindustrie erreicht haben. In Deutschland schreien die großen Hersteller nach staatlichen Hilfen, bringen sogar neue Abwrackprämien ins Gespräch. Ob diese sinnvoll sind, darf bezweifelt werden, dennoch laufen die Gespräche auf Hochtouren.

Die Käufer hingegen halten sich zurück. Niemand weiß, ob der eigene Job morgen noch sicher ist. Es wird gespart, das Geld wird gebunkert. Die Angst sitzt tief und das nicht ohne Grund. Tesla erwies sich dabei einmal mehr, als innovatives Unternehmen, um in der Corona-Krise weiterhin die Auslieferung garantieren zu können. So werden die Modell des Herstellers mittlerweile berührungslos übergeben. Gestartet wurde dieses Modell in China, wo vor etwa 5 Wochen der berührungslose Lieferprozess begann. Nun passiert ähnliches in den USA. Über einen elektronischen Check-in wird der Käufer per Fernzugriff (Tesla App) zu seinem neuen Auto geführt. Sobald er das Gelände verlässt, bekommt er die Nummernschilder und kann mit seinem Fahrzeug losfahren. Damit ist die Übergabe fast kontaktlos. Dieses neue Liefererlebnis wird als Tesla Direct Drop bezeichnet und ist derzeit nur in China und den USA gängig.

Was in China und den USA längst ein gängiges Modell ist, kommt in Deutschland und Österreich nur schlecht an. Die Käufer wollen persönlich kaufen und halten von einer Onlinebestellung bei einem Neuwagen nicht viel. Da hängt auch damit zusammen, das zwar mit dem Kauf gleich eine Finanzierung abgeschlossen, aber kein individueller Rabatt ausgehandelt werden kann. Der Nachlass wird meistens nur direkt beim persönlichen Gespräch diskutiert.

Die Autohäuser waren und sind leer. Die Käufe gingen im März um bis zu 40 Prozent zurück. Für den Monat April dürfte es noch schlimmer ausfallen. Online wurden kaum Neukäufe getätigt. Auch wenn eine neue Prämie oder Zuschuss vom Staat kommen würde, dürfte das den Markt nur geringfügig anheizen. Einige schlagen sogar eine Autoprämie von 10.000 Euro für den Kauf eines Elektroautos vor. In der jetzigen Situation, wo niemand weiß, wie sehr die Wirtschaft tatsächlich geschädigt ist, wohl kaum praktikabel. Es gibt auch noch keine einheitliche Spur. Das Elektroauto ist die Zukunft des Verkehrs, die Zahlen sind dennoch ernüchternd und gerade nach Corona dürften die Zahlen weiter einbrechen.

Dennoch sollten Interessenten vor einem Kauf zurückschrecken. Unter der Vorlage, das noch genügend Rücklagen im Sparstrumpf bleibt, kann ein Kauf eines Neu- aber auch Gebrauchtwagen durchaus interessant sein. Das gilt nicht nur für E-Fahrzeuge, sondern auch Gasmobile. In der jetzigen Zeit gewähren die Verkäufer so viel Rabatt, wie nie zuvor. Grundsätzlich sollte jeder mit dem Autoverkäufer unter 4-Augen verhandeln. Der Hinweis, man würde sich noch andere Angebote einholen, kann aktuell zu erstaunlichen Rabatten führen. Corona bringt also auch etwas Gutes mit sich.

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